Julius-Hirsch-Preis 2007
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am 17.10.2007 EK Nürnberg mit dem Julius-Hirsch-Preis 2007 ausgezeichnet. Im Jüdischen Gemeindezentrum in München überreichte Oliver Bierhoff, der Nationalmannschaftsmanager des DFB die Preise.
„Gerade im Sport können wir Brücken bauen“, sagte Charlotte Knobloch, Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. „Grundsätzlich ist der Fußball im Alltag eine willkommene Plattform, um für Werte wie Fairplay und Teamgeist zu werben und damit klar Position gegen Rechtsradikalismus und Gewalt zu setzen.“
Julius-Hirsch spielte auf der Stürmerposition Linksaußen und bildete zusammen mit seinen Mitspielern Fritz Förderer und Gottfried Fuchs ein damals landesweit bekanntes Innentrio. Schnell wurden die gebückte Angriffsweise und der harte Schuss zu Hirschs Markenzeichen.
Mit gerade einmal 19 Jahren wurde er 1911 wegen seiner herausragenden Leistungen zum ersten Mal in die deutsche Nationalmannschaft berufen und nahm 1912 an den Olympischen Spielen in Stockholm teil. Nach seinem Militärdienst wechselte Julius Hirsch 1914 zur Spielvereinigung Fürth, mit der er im gleichen Jahr erneut die Deutsche Meisterschaft gewann.
Er diente im Ersten Weltkrieg als Soldat und erhielt 1916 das Eiserne Kreuz II. Klasse sowie die Bayerische Dienstauszeichnung. Im Unterschied zu seinem Bruder Leopold, der 1916 gefallen war, überlebte er den Krieg. 1919 kehrte „Juller“ Hirsch nach Karlsruhe zurück. Er arbeitete in der Firma seines Vaters, in der er mit seinem Bruder Max Hirsch 1926 Gesellschafter wurde.
1923 hatte er seine Laufbahn als aktiver Fußballer beendet, blieb seinem KFV aber weiter als Jugendtrainer verbunden. Er konnte auf eine erfolgreiche Karriere als Fußballspieler zurückblicken. In sieben Länderspielen hatte er vier Tore erzielt, neben den zwei Meistertiteln noch vier Mal die Süddeutsche Meisterschaft errungen.
Am 10. April 1933 muss für Julius Hirsch eine Welt zusammen gebrochen sein. Er las in der Zeitung, dass die süddeutschen Spitzenvereine beschlossen hatten, jüdische Mitglieder auszuschließen. Darunter war auch sein Verein, der Karlsruher FV. Am gleichen Tag schrieb er an seinen Verein: „… Ich gehöre dem KFV seit dem Jahre 1902 an und habe demselben meine schwache Kraft zur Verfügung gestellt. Leider muss ich nun bewegten Herzens meinem lieben KFV meinen Austritt anzeigen. Nicht unerwähnt möchte ich aber lassen, dass es in dem heute so gehassten Prügelkinde der deutschen Nation auch anständige Menschen und vielleicht noch viel mehr national denkende und auch durch die Tat bewiesene und durch Herzblut vergossene deutsche Juden gibt…“.
Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers begann für Julius Hirsch – wie für Millionen anderer Opfer der verbrecherischen Nationalsozialisten – ein schrecklicher Leidensweg, auf dem er gedemütigt, entrechtet, verfolgt und ermordet wurde. 1943 wurde Julius Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und kehrte nicht mehr zurück. Das Leben des Julius Hirsch steht beispielhaft für die Ausgrenzung zahlreicher jüdischer Sportler aus der deutschen Gesellschaft.
Mittelfränkischer Integrationspreis
Am 26.9.2008 erhielt Eichenkreuz Nürnberg in der Ansbacher Residenz aus der Hand des mittelfränkischen Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer den neu geschaffenen mittelfränkischen Integrationspreis.
Im Einladungsschreiben an Eichenkreuz Nürnberg hieß es: „Der Integrationspreis wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen ausgelobt, um beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement auszuzeichnen. Die Preiskommission hat es insbesondere gewürdigt, dass Sie ein große Anzahl von Menschen mit ihrer Arbeit erreichen.“
Eichenkreuz Nürnberg erhielt den 1. Preis, den 2. Preis bekam INTUS-Schwabach, der 3. Preis ging an Integra e.V. – Neustadt a.d.Aisch und der 4. Preis wurde dem Deutsch-Türkischen Elternverein im Nürnberger Land e.V. zuerkannt.
Eichenkreuz Nürnberg wurde vom Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Uli Maly vorgeschlagen.